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Sehnsucht Dänemark I – 01/18

von Kurt O. Wörl (E-Mail: kurt [at] woerl.eu)

Der Titel des Vortrages verrät es bereits: Er wurde von einem ausgesprochenen Fan Dänemarks gehalten, von unserem Mitglied Kurt O. Wörl.

Viele Jahre schon ist die Inselwelt Dänemarks Urlaubsziel des Referenten und seiner Frau. Beide kennen nach eigener Bekundung so ziemlich alles, was es an Sehenswertem im Land der Wikinger zu sehen gibt.

Doch bevor er dies mit Lichtbildern belegte, schilderte Wörl, warum die Dänen als das glücklichste Volk der Welt gelten – wie das die Vereinten Nationen mit ihrem World-Happiness-Report seit Jahrzehnten immer wieder berichten.

Ein Grund dafür ist das ausgeklügelte Sozialsystem: Dänemark macht es fleißigen Leuten nicht allzu schwer, sich Wohlstand oder gar Reichtum zu erarbeiten, aber es macht es nahezu unmöglich im Land zu verarmen. Begriffe wie Kinderarmut oder Altersarmut wären in der dänischen Tagespresse undenkbar. Während bei uns der Begriff „Wohlfahrtsstaat“ zum Schimpfwort wurde, stellt es in Dänemark das gesellschaftliche Ideal dar.

Erstaunliches wurde berichtet: So gilt in Dänemark zwar ein rigides „Hire-and-Fire“-Prinzip, das heißt, Unternehmen können je nach Bedarf und Auftragslage Mitarbeiter einstellen oder entlassen, es gibt praktisch keinen gesetzlichen Kündigungsschutz. Trotzdem findet man in Dänemark kaum Menschen mit Zukunftsängsten. Denn über die Steuern zahlen die Arbeitgeber den Preis für ihre enorme Flexibilität im Personalwesen: Denn der Staat zahlt bei Arbeitslosigkeit bis zu vier Jahre lang 90% des letzten Gehalts als Arbeitslosengeld. Um dieses einzudämmen, kann der Staat, vor allem die Kommunen, ersatzweise den Arbeitslosen eine Arbeit innerhalb der staatlichen Verwaltung anbieten, die dem Ausbildungsstand des Betreffenden entspricht. Dafür bezahlt dann die Kommune 90% des letzten Gehalts als neues Gehalt. Diese Angebote müssen angenommen werden und werden auch sehr gerne angenommen. Nur von mürrischen Deutschen wird hie und da daran herumgemäkelt, dass das eine Art „Reichsarbeitsdienst“ sei. Die glücklichen Dänen ficht das nicht an.

Nicht 220 Krankenkassen, jede mit hochbezahlten Vorständen, Aufsichtsräten etc. zu Lasten der Versicherten wie in Deutschland, nein genau eine Krankenkasse gibt es in Dänemark, in die alle, aber auch wirklich einbezahlen. So etwas wie eine „Beitragsbemessungsgrenze“, über welche sich Besserverdienende einfach aus dem Sozialsystem ausklinken könnten, gibt es nicht.

Genial auch das hohe Rentenniveau. Jeder erhält eine Rente, egal, wie seine Erwerbsbiografie einst aussah. Selbst eine sog. „Nur-Hausfrau“ (die es im Dänenland aber praktisch gar nicht gibt) würde immer noch eine Mindestrente von rund 700 EUR erhalten.

Kurioses konnte Wörl auch berichten: Das teuerste Metall ist in Dänemark weder Gold noch Platin, sondern das Blech für die Zulassungsschilder an Kraftfahrzeugen. Statt einer jährlichen Kraftfahrzeugsteuer gibt es eine Kfz-Zulassungssteuer in Dänemark – und die hat es in sich: Sie beträgt zwischen 120 und 180% des Werts des zuzulassenden Fahrzeugs. Für Neufahrzeuge wird der Listenpreis zugrunde gelegt, für Gebrauchtfahrzeuge gibt es staatliche Schätzstellen, die den steuerrelevanten Wert ermitteln.

Wer also eine Luxuskarosse im Wert von 100.000 EUR zulassen möchte, bezahlt dafür an den Staat noch einmal 180.000 EUR Steuern. Wer einen gebrauchten Golf im Wert von 10.000 EUR  zulassen will, überweist ans Finanzamt noch einmal 12.000 EUR. – In einem Land, das sich nicht selbst von einer Automobilindustrie als Schlüsselindustrie abhängig gemacht hat, ist das kein Problem. Man neigt deshalb in Dänemark nicht zur Protzkarosse und deshalb ist auch der Schadstoffausstoß aus dem Verkehr dort zu vernachlässigen.

Interessant auch der soziokulturelle Code der Dänen, also das Verhalten, das eine Gesellschaft prägt. Uns Deutschen wird ja als einigender soziokultureller Code gerne Fleiß und Pünktlichkeit, aber auch die Neigung zu Habgier, Neid und Missgunst unterstellt – und sicher im Ganzen auch nicht ganz zu unrecht. Da wirkt der soziokulturelle Code des Dänenvolkes um einiges charmanter: Er lautet „Hygge und Jante“. Der Begriff Hygge hat es 2017 sogar in den deutschen Duden geschafft. Hygge ist die Neigung, allen Lebenssituationen möglichst einen geselligen, gemütlichen und vor allem freundlichen Rahmen zu geben. Nachbarn besuchen sich, manchmal ad hoc, kochen, essen, trinken miteinander und bis auf Schlechte-Laune-Themen wird munter über alles geplaudert.

Das zweite Gesetz, das „Janteloven“ hat es in sich, es durchdringt die gesamte dänische Gesellschaft, wird von Kindesbeinen in Krippe, Kindergarten und Schule vermittelt und bildet inzwischen die Grundlage für die Umgangsnormen in ganz Skandinavien. Formuliert hat es der dänische Schriftsteller Aksel Sandemose in seinem Roman „Ein Flüchtling kreuzt seine Spur“. Eine Jante ist eine alte kleine Münze, ähnlich dem ehemaligen Groschen in Deutschland. Man könnte das Jantegesetz als das „Gesetz der recht- und gerecht Denkenden“ bezeichnen, zu dem jeder seinen Groschen beizutragen hat. Und so hat es Sandemose in seinem Roman formuliert:

Du sollst nicht glauben, dass du etwas besonderes bis!. 
Du sollst nicht glauben, dass du uns ebenbürtig bist!
Du sollst nicht glauben, dass du klüger bist als wir!
Du sollst dir nicht einbilden, dass du besser bist als wir! 
Du sollst nicht glauben, dass du mehr weißt als wir! 
Du sollst nicht glauben, dass du mehr wert bist als wir! 
Du sollst nicht glauben, dass du zu etwas taugst! 
Du sollst nicht über uns lachen1 
Du sollst nicht glauben, dass jemand verpflichtet ist, sich um dich zu kümmern!
Du sollst nicht glauben, dass du uns etwas beibringen kannst!

Im Laufe der Zeit haben die Dänen noch ein elftes Gebot dazu erfunden, das lautet:

Du sollst nicht glauben, dass wir nicht so einiges über Dich wissen!

Das Jante-Gesetz beinhaltet eine Wegweisung und dringende Empfehlung, dass sich niemand über andere erheben sollte: Der Chef nicht gegenüber seinen Mitarbeiter, der Professor nicht über seine Studenten, der Klassenprimus nicht über seine Mitschüler. Und so werden auch die Kinder von klein auf bereits erzogen. So ultrafrei sie sich in Dänemark bewegen und toben dürfen, so viel Wert legt man auf ein faires Miteinander schon von Kindesbeinen an. Man will ein einig Volk von Gleichen unter Gleichen sein und letztlich ist Janteloven etwas, was wir im Deutschen – auch wieder nur vage – mit „In Freundlichkeit Respekt voreinander haben und zu leben“ umschreiben könnten. Deshalb duzt man sich im Dänenland grundsätzlich. Wer gesiezt wird oder gar darauf bestünde, ist Außenseiter – und wird das auch zu spüren bekommen.

Das Jante-Gesetz idealisiert auch in gewisser Weise “die Mitte”, das Mittelmaß (eine der Mahnungen im Tempel zu Delphi lautet „Die Mitte ist das Beste“). Wer über das Mittelmaß hinausstrebt, also auf Deutsch protzen will, der kann sich unter Dänen sehr schnell in sozialer Ächtung wiederfinden… und zwar sehr konsequent!

Das heißt nicht, dass es nicht klügere, leistungsfähigere, mit mehr Macht ausgestattete Mitmenschen geben darf, das schon, natürlich! Dänemark ist auch eine Leistungsgesellschaft. Aber persönliche Ausstattungen haben im Umgang miteinander absolut keine Bedeutung. Der Geringste genießt nicht weniger Ansehen als der Reichste, der Arbeiter nicht weniger als der Konzernchef, der Soldat nicht weniger als der Major usw. So ist das Jante-Gesetz eben auch ein Appell an die Zurückhaltung, an die Mäßigung, ans Maßhalten und letztlich an das Ideal des Respekts. – Arroganz und Anmaßung haben in so einem Klima nichts zu suchen, wer es dennoch wagen wollte würde schnell auf den Boden einer für ihn dann sehr bitteren Realität zurückgeholt.

So wird man auf dänischen Visitenkarten kaum je akademische oder gar Adelstitel finden, Schilder an Arztpraxen sind immer ohne Titel, wie sie unsere deutschen Damen und Herren Professoren und Doktoren doch ach so gerne vor sich hertragen und auch allerlei gesellschaftliche Vorteile daraus zu ziehen verstehen.

Titel bedeuten im gesellschaftlichen Umgang in Dänemark gar nichts. Sie können deshalb auch nicht als sog. „Reputationsverstärker“ wirken wie bei uns. Akademische Titel sind in Dänemark nur ein Nachweis, dass da jemand schon wissenschaftlich gearbeitet hat. Das kann für bestimmte Berufe Voraussetzung sein. Diese Titel sind in Dänemark lediglich Qualifikationsnachweise, wie etwa das Abiturzeugnis; – und die Abiturnote hat ja auch niemand auf der Visitenkarte stehen. Deshalb muss sich in Dänemark auch niemand als Plagiator so einen Titel ergaunern, nur, um sich vermeintlich mehr Geltung zu verschaffen.

Nach diesen Vorabinformationen führte der Referent die Zuhörer mit Lichtbildern entlang der Margaritenroute durch Jütland, von der deutschen Grenze im Südwesten, entlang der Nordsee nach Norden, der Jammerbucht entlang bis zum Nordkap Dänemarks, der Sandzunge Grenen, wo Skagerrak auf Kattegat zusammentreffen und von dort an der Ostküste wieder nach Süden zur deutschen Grenze.

Fotorundreise

Auf der Margeritenroute zu allen Sehenswürdigkeiten Dänemarks.

Die Margeritenroute ist ausgeschildert mit einer weißen Margerite, mit gelbem Blütenkern auf braunem Grund. Mit Zusatzzeichen wird dem Routenfahrer auch angezeigt, wo er abbiegen muss.

Die Margeritenroute beginnt im Südwesten kurz nach der Grenze zu Deutschland, in der ältesten Stadt Dänemarks, in Ribe.

Fußgängerzone in Ribe, mit Domkirche.

Köderhütten bei Nymindegab laden Wanderer zur Brotzeit ein.

Ein Land mit über 7.000 km Küstenlänge fordert zur Sicherheit der Schifffahrt auch viele Leuchttürme. Besonders viele gibt es rund um Fünen, am Kleinen und Großen Belt.

Der höchste und wohl auch schönste dänische Leuchtturm befindet sich auf der Nehrung zwischen Nordsee und Ringkøbingfjord bei Hvide Sande, nämlich Lyngvig Fyr.

Lyngvig Fyr – hoher Turm auf hoher Düne.

Der Leuchtturm bietet auch im Inneren Reize fürs Auge und für die Kamera:

Ein Blickfang auch der Leuchtturm auf der Steilklippe Bovbjerg. Seinen roten Anstrich verdankt er einer 2 km weiter südlich an der Küste stehenden Kirche, die ebenfalls als Seezeichen genutzt wird. Um die beiden Seezeichen besser unterscheiden zu können, wurde also der Leuchtturm rot angemalt. Und das macht ihn sehr ansehnlich. Zudem gibt’s im Turmareal, in einem der Wärterhäuschen, heute ein Café mit bestem Kaffee und Kuchen… und Bernsteinschmuck kann man hier auch kaufen.

Bovbjerg Fyr

Ein Fischer versprach seiner Frau dereinst, ihr ein Haus zu bauen, wie es kein zweites mehr geben wird und zu dem die Leute von nah und fern anreisen würden, um es zu sehen. Der Mann hielt in allen seinen Versprechen und Vorhersagen Wort und hier der Beweis, das Sneglehuset in Thyborøn. Und so geziert mit Muscheln und Schneckengehäusen sind auch die Zimmer im Inneren. Heute ist das Sneglehuset sein eigenes Museum und unbedingt sehenswert.

Seglehuset in Thyborøn

Auf unserer Rundreise entlang der Margeritenroute haben wir nun die Westküste Jütlands passiert, und wir nähern uns nördlich der Jammerbucht. An den Stränden findet man immer wieder scheinbar gestrandete Fischerboote. Diese sind aber nicht gestrandet sondern wurden absichtlich mit Traktoren an Land gezogen. Grund: An der Westküste lohnt es nicht, für die Fischerboote Häfen zu bauen, sie würden in kürzester Zeit versanden. Also ziehen die Fischer ihre Boote nach dem Fang einfach  an den Strand. Zurück ins Wasser gelangen die Schiffe mit eigens auf dem Grund der Nordsee verankerten Umlenkrollen, über die mit langem Tau die Schiffe wieder ins Wasser gezogen werden können. Funktioniert wunderbar und ist ein gern gesehenes Spektakel für Touristen.

Fischerboote werden mit Traktoren an Land gezogen.

Wind, Sand und die Kraft des Meeres, sie führen in Dänemark manchmal zu bizarr-schönen, kleineren und größeren Katastrophen. Einst beim Bau 1900 stand der Leuchtturm Rubjerg Knude fast einen Kilometer im Landesinneren. Inzwischen ist eine Sanddüne über ihn und seine Nebengebäude hinweg gezogen und das Meer hat sich so viel Land geholt, dass der Turm jetzt nur noch neun Meter von der Steilküste entfernt steht. Aus Sicherheitsgründen soll er heuer, also 2018, abgetragen werden, bevor er und seine Nebengebäude ins Meer stürzen. Schade…

Rubjerg Knude Fyr So ein Leuchtturm hat es auch nicht immer leicht …

Unweit vom „sterbenden Leuchtturm“, etwas südlich davon, eine der beliebtesten Kleinstädte bei deutschen Urlaubern, Løkken. Vor allem Wassersportler zieht es hier her, wo das Meer an der Grenze von der Jammerbucht zum Skagerrak schön wild ist und man sich am Strand sogar Badehäuschen anmieten kann. Løkken hat sich komplett auf den Tourismus eingerichtet, wozu auch eine attraktive Shoppingzone gehört.

Wellen, Strand und Badehäuschen … ideal für Wassersportler – Løkken!

Viele Reisende kennen Hirtshals nur von einer sehr langen Anreise zu den Fährterminals nach Norwegen. Es hat aber auch für Urlauber vor Ort etwas Aufregendes zu bieten, nämlich das größte Nordsee-Aquarium Europas, das Nordsee-Oceanarium Hirtshals. Ein Heringsschwarm, Haie und sogar Mondfische sind hier zu bestaunen. Mit und ohne Kinder unbedingt sehenswert.

Von Hirtshals folgen wir in östlicher Richtung den wunderbaren Sandstränden entlang des Skagerraks. Man wird fast neidisch, wenn man dabei an herrlichen Wohnhäusern direkt am Strand vorbei kommt: Hier ist man Mensch, hier darf man sein … vorausgesetzt das Häuschen gehört einem.

Beste Wohnlage in Gammel-Skagen…

Romantisch auch nach einem Regenguss…

Wir erreichen das Nordkap Dänemarks, die Sandzunge Grenen, wo das Skagerrak der Nordsee und das Kattegat der Ostsee zusammentreffen. Erstaunlich dabei: das salzarme Brackwasser der Ostsee vermischt sich kaum mit dem salzreichen Wasser des offenen Ozeans.

Grenen … wo sich Skagerrak (rechts) und Kattegat (links) treffen. Hier und nur hier kann man mit einem Fuß in der Nordsee und mit dem anderen in der Ostsee baden…

Von nun an geht unsere Reise entlang der Ostküste Jütlands, am Kattegat entlang wieder nach Süden. Kurz vor den Toren eines der wohl schönsten Städtchens Dänemarks, nämlich Skagen, bereiten uns die Wirtschaftsgebäude des riesigen Leuchtturms Skagen Fyr auf den Augenschmaus vor, der uns in Skagen erwartet. Ein Traum in warmem Gelb, dem berühmten Skagengelb!

Skagen Fyr

Mit wenigen Ausnahmen sind in Skagen alle Häuser in dieser wunderbaren Farbe gestrichen. Besonders im warmen Abendlicht des Nordens zeigt sich das Städtchen von seiner wunderbarsten Seite.

Hier ließen sich im 19. Jahrhundert eine ganze Reihe Maler nieder und bildeten eine weltbekannte Künstlerkolonie, bekannt als die „Skagen-Maler„. Eines der berühmtesten Werke zeigt einen Strandspaziergang zweier Damen. In dem Bild hat der Maler, Peder S. Kroyer, wirklich alles, was das warme Licht des Nordens bietet, genial umgesetzt.

„Sommerabend am Skagener Südstrand“ – Maler: Peder S. Kroyer

Auf unserem Weg nach Süden ist unser nächster Halt in Frederikshavn. Hier dominiert vor allem der geschäftige Fracht- und Fährhafen.

Aber die Stadt hat auch den Touristen einiges zu bieten. Zum Beispiel die komplett unter Denkmalschutz stehende Keimzelle der Stadt, das Gammel-Torv (Altes Dorf). Die alten Fischerhäuser werden liebevoll im ursprünglichem Zustand gehalten – natürlich in Skagengelb – Kopfsteinpflaster und Stockrosen-Romantik komplettieren ein wunderbares Idyll.

Beeindruckend auch der alte Pulverturm, der heute ein kleines Militärmuseum beherbergt…

Und klar, eine Shopping-Mile, wie das neudeutsch heißt, mit Kneipen und Bars bietet das Städtchen natürlich auch.

Überhaupt sollte der Dänemarkreisende sich vor seiner Anreise und vor Buchtung der Unterkunft fragen, welche Art Urlaub er in Dänemark vor hat. Erholung, viel Ruhe, gute Luft und wildes Meer, das gibt es an der Westküste, an der Nordsee also. Nachts ist hier aber „tote Hose“, um 22 Uhr werden die Gehwege hochgeklappt. Wer auch auf ein aufregendes Nachtleben nicht verzichten mag, der sollte sich sein Ziel eher im Osten Jütlands auswählen, wo es nicht nur Fischerdörfer und Sommerhaussiedlungen sondern eben auch richtige Städte mit Nachtleben gibt.

Z.B, die viertgrößte Stadt Dänemarks, Ålborg. Sie liegt nicht direkt am Meer, sondern einige Kilometer im Binnenland, aber am Limfjord und somit doch irgendwie am Meer. Ein herrliches Städtchen, in welchem eine wunderbare Symbiose zwischen ganz alt, weniger alt und modern gelang.

Ganz alt und…

… modern bilden in Ålborg eine gute Symbiose.

Auf unserer Reise entlang der Ostküste Jütlands gelangen wir auch nach Århus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks, nach Kopenhagen. Alle Sehenswürdigkeiten der Stadt jetzt aufzuführen würde den Rahmen dieses Vortrags sprengen. Auf eines möchte ich aber hinweisen, nämlich auf das Freilandmuseum „Den Gamle By“. Hier wurden alte Häuser, Handwerkerhäuser, Fachwerkhäuser usw., die an anderer Stelle moderner Architektur weichen mussten, wieder aufgebaut und bilden damit eine herrliche, fast mittelalterliche Atmosphäre. Dänische Bürger in alten Trachten runden diese Bild oft ab.

Wenn wir die Ostküste Jütlands wieder nach Süden, Richtung Landesgrenze fahren, kommt man an einem wunderbaren Städtchen vorbei, das sich lohnt zu besuchen, nämlich Apenrade – oder wie es heute auf Dänisch heißt: Åbenrå (auch Aabenraa). Die Geschichte des Städtchens war voller Wechsel, mal gehörte es zum Deutschen Reich, mal zu Dänemark. Das ergab in dem Städtchen jedenfalls eine eigenartige Mischarchitektur, mal deutsch, mal dänisch geprägt. Es wohnen da auch noch viele Deutschstämmige und eine Volksabstimmung hat irgendwann das Städtchen endgültig dänisch gemacht. Unbedingt angucken!

Aus Apenrade wurde …

… irgendwann Åbenrå (auch Aabenraa)

Die Rundreise durch Jütland endet damit. Sie war zwar sehr lange und dabei dennoch sehr lückenhaft. Es gibt einfach zu viel zu sehen, als dass alles in einen Vortrag gepackt werden könnte. Bleibt noch der Hinweis, dass die älteste Monarchie Europas natürlich auch dazu führte, dass das Land Hunderte von Schlössern, Burgen und Herrenhäuser für staunende Besucher aufzuweisen hat. Und auch hier muss ich mich begrenzen und beispielhaft nur vier davon auf Jütland benennen:

Schloss Clausholm bei Randers

Die Sommerresidenz der kgl. Familie, Schloss Gravenstein bei Gråsten.

Wem die wilde Nordsee zu viel wütet und auch die ruhigere Ostsee noch zu heftig Wellen wirft, der mag sich am berühmtesten Binnengewässer Jütlands, am Limfjord wohl fühlen. Es ist eigentlich gar kein Fjord, wie man sie aus Norwegen kennt. Der Limfjord ist ein Sund, also eine irgendwann einmal durch Dammbruch vollgelaufene Tiefebene. Und es ist wunderschön, rund um den Limfjord, vor allem wegen der flachen Ufer für Familien mit Kindern eigentlich genial, wie die nachfolgenden Bilder aufzeigen mögen:

Sunset am Limfjord bei Nibe.

Sunset am Limfjord bei Nibe.

Bootsanleger am Limfjord bei Sundsøre.

Für Ihre Geduld und Ausdauer muss ich mich jetzt bei Ihnen bedanken und ich verbinde das mit der Hoffnung, dass Sie meinen Beitrag wenigstens so interessant fanden, dass Sie mir auch im Herbst dieses Jahres wieder folgen mögen, wenn ich Sie im zweiten Teil von „Sehnsucht-Dänemark“ durch die Inselwelt des alten Wikingerlandes führen möchte.

Ein Vortrag muss sich immer auf eine Auswahl beschränken. Schwierig genug für Referenten, diese Auswahl vorzunehmen. Viel detaillierter und mit sehr viel mehr Informationen versehen, können Sie alles auf meiner Dänemark-Website im Internet nachlesen. Sie finden dort viele Informationen über Land und Leute. Derzeit ist die Rundreise Jütland komplett und die Rundreise Fünen nahezu komplett in die Seite intigriert. Sie finden sie unter folgendem Link:

www.sehnsucht-daenemark.de

Viele Dank für Ihr Interesse, ich stehe gerne noch für Fragen zur Verfügung.


Für Interessierte: hier geht’s zum zweite Teil der Vortragsreihe

Sehnsucht Dänemark – Teil 2

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