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Wirtschaftliche Entwicklung Nürnbergs – 09/19

von Kurt O. Wörl

Zu einem interessanten Vortrag zum Thema „Wirtschaftliche Entwicklung Nürnbergs“ konnten wir den Wirtschaftsreferenten der Stadt Nürnberg, Dr. Michael Fraaß, begrüßen.

Für viele Zuhörer – auch für den Verfasser dieser Zeilen – sicher überraschend konnte Dr. Fraaß ein sehr positives Bild vom witschaftlichen Zustand der Noris zeichnen. Denn die Stadt verzeichnete in der Vergangenheit ja durchaus einen Niedergang ihrer angestammten Industrie. Erinnert sei an das Ende oder der Weggang von Unternehmen, die in Nürnberg auch bedeutende, große Arbeitgeber waren. Man denke an Grundig, MAN, AEG, Kauf- und Versandhaus Quelle (Schickedanz), das Kaufhaus Merkur („der Schocken“) usw.

Denn obwohl die Einwohnerzahl der Stadt von Dezember 2012 bis heute von 509.005 auf 535.746 anstieg, verzeichnet die Stadt derzeit einen allzeitlichen Beschäftigungshöchststand von 311.312 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen. Zugleich erfreut sich die Stadt aktuell der niedrigsten Arbeitslosenzahl seit den 1990er Jahren (nur rund 16.078 Stadtbürger sind arbeitslos gemeldet). Im Großstadtvergleich nimmt Nürnberg damit nach München, Stuttgart, Frankfurt/Main den Platz mit der viertniedrigsten Arbeitslosenquote von 5,4% ein.

Nürnberg ist nach München und vor Düsseldorf einer der attraktivsten Einzelhandelsstandorte mit einer Umsatzkennziffer von 135,4 (München 149,3, Düsseldorf 133,7). Mit Umsatzkennziffer wird der Umsatz je Einwohner im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (100%) in Prozent dargestellt.

Wer aufmerksam durch die Stadt fährt, der wird auch feststellen, dass es immer mehr Hotels in Nürnberg gibt, besonders rund um den Hauptbahnhof bis hin zum Marientunnel. Das spiegelt sich auch in den Übernachtungszahlen wider. Von etwas mehr als 1,5 Mio Übernachtungen noch 1997 stiegen diese bis 2018 kontinuierlich auf über 3,6 Mio. an.

Nürnberg habe die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt, so Michael Fraaß. Es sei nun ein starker Industriestandort, mit hohem Anteil von wissensintensiven Branchen und großer Kompetenz bei der Digitalisierung. Im Industriesektor nimmt Nürnberg unter den größen 20 deutschen Städten den 6. Platz ein.

Der Anteil der stark wissensbasierten Industrie am gesamten verarbeitenden Gewerbe beträgt in Nürnberg 70% (zum Vergleich: Deutschland gesamt: 45.1%, Bayern gesamt: 51,4%, Mittelfranken gesamt: 51,1%, Duschschnitt der 20 größten Städte: 59,3%).

Spitzenwerte kann Nürnberg in der Informations- und Kommunikationswirtschaft aufweisen. Nürnberg nimmt mit 10,7% seiner Beschäftigten in diesem bereich Platz 3 nach München (11,5%) und Bonn (10.0%) ein.

Ein beispielgebendes Innovationsprojekt ist der „Energie Campus Nürnberg“ (EnCN) für interdiszilinäre Energiefoschung. Gegründet ist dieser von der Uni Erlangen-Nürnberg, der TH Nürnberg, drei Fraunhofer Instituten und dem Bayer. Zentrum für angewandte Energieforschung und hat sein Domizil im ehemaligen AEG-Komplex in der Fürther Straße.

Hightech-Entwicklung auch auf dem Gebiet des ehemaligen Kohlenhofes mit dem ZOLLHOF Tech Incubator. Darunter ist ein Hub für Technologie-Startups und digitale Innovationen zu verstehen. – Die moderne Welt will sich in englischer Sprache ausdrücken. Zu deutsch: Am Zollhof bietet man Jungunternehmern im Technologiebereich die Möglichkeit, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Von diesen Hubs gibt es 12 in ganz Deutschland.

Dann bietet Nürnberg noch das „JOSEPHS“, – in Anspielung an Joseph von Fraunhofer. Das ist ein offenes Innovationslabor, in welchem sich kreative Köpfe treffen und sich im Rahmen der von Fraunhofer vertretenen, wissenschaftlichen Werten austoben können.

Bleibt noch zu erwähnen, dass Nürnberg bis 2025 eine neue Technische Universität erhalten wird, erbaut auf einer Industriebrache zwischen Rangierbahnhof und Dutzendteich.

Zusammenfassend kann man sagen: Wenn Nürnberg mit seinen Anstrengungen nicht nachlässt, wird die Stadt auch weiterhin eine gute Zukunft haben und für Menschen, die gerne im urbanen Umfeld leben auch ein attraktiver Lebensraum bleiben.

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